Silvia schreibt: „Ich bin zutriefst beeindruckt von deiner Arbeit und bedanke mich von ganzem Herzen.“ Aber lies selbst…
Merlin zeigt sich mir als ein wenig dickköpfig, engstirnig und nicht ganz leicht im Umgang. Er gibt vor, ziemlich genau zu wissen, was wie zu laufen hat.
Ich stelle mich ihm erst einmal vor und berichte auch von meinem Auftrag.
Entschuldige mich, dass ich zu spät dran bin. Das nickt er gnädig ab und öffnet sich in Folge ein wenig mehr.
Nun darf ich auch den liebevollen fürsorglichen Teil in ihm sehen.
Merlin sagt gleich, er würde sich Sorgen um seine Besitzerin machen. Sie würdest oft abwesend wirken.
Ich bitte ihn, die Fragen seiner Besitzerin zu beantworten.
Gefällt es Dir an Deinem Stall?
„Es ist ok. Es geht mir gut hier.“
Würdest Du nachts lieber in einer Box stehen?
„Nein, ich liebe es, draußen zu sein. Etwas mehr zu Laufen und mehr Abwechslung wäre toll. Aber es geht mir gut hier.“
Er trinkt gern aus der Wanne.
Als ich nach dem Weidekumpel frage, schaut er gleich nach ihm. Er mag ihn wirklich gern und sorgt gut für ihn. Passt auf ihn auf. Das tut Merlin gut. Es ist kein sich sorgen, nur ein kümmern.
Ich erkläre, dass sich am Mo die Herdenzusammensetzung ändern wird. Dass er dann auf die anderen Beiden auch noch aufpassen kann, wenn er das so möchte.
„Hm… So habe ich es noch nicht betrachtet. Eigentlich war ich nicht so angetan von der Idee. Aber das wäre dann ja die Abwechslung, die mir fehlt. Gut, sollen die kommen, es ist ok.“
Ich frage, was er sich sonst noch wünscht.
„Möhren! Und aus der roten Schüssel Mash. Lecker!“
Noch etwas?
„Mehr Ausritte. Das ist wundervoll. Ganz in Ruhe und Gelassenheit. Ohne Aufregung.“
Ist das mit Hund Teddy gut so?
„Klar, der kleine Kerl stört mich nicht. Ich geb gut auf ihn acht. Aber er ist auch vorsichtig.“
„Wenn ich darf, würde ich mir gern einen Ausritt bei Mondschein im Dunkeln mit meiner Silli wünschen!“ (er meint seine Besitzerin mit Silli)
Wie stehst Du zu Deiner Silli? Vertraust Du ihr?
„Ich geb auch sie Acht. Horch aber auch ganz genau, was sie zu sagen hat. Sie hat richtig Ahnung. Macht das super. Lerne viel von und mit ihr. Sie fordert nie zu viel.“
Ich soll Silvia ausrichten: Du kannst mir vertrauen, denn ich werde Dich nie in Situationen bringen, die Dir oder mir schaden.
Merlin horcht genau hin. OK, ich bin in letzter Zeit eher fordernd, denn sie ist manchmal nicht ganz bei der Sache. Wirkt abwesend. Dann versuche ich sie zu leiten. Damit es weiter geht. Und damit sie wieder richtig bei mir ankommt. Ich fühle mich nicht direkt vernachlässigt. Nur halt teilweise nicht so richtig gesehen, obwohl ich ja weiß, dass sie es nicht ändern kann im Moment. Wünsche mir, dass sie, wenn sie bei mir ist, voll da ist. Immer.“
Ich schlage ihm vor, das seine Besitzerin immer, bevor sie bei ihm ankommt einen Moment inne hältst, ihre Füße auf dem Boden spürt, tief und ruhig atmet. Bis sie wieder voll im Moment, im Hier und Jetzt, angekommen ist.
Das findet Merlin gut. „Ja, könnte ihr helfen. Sag ihr das mal.“
Wie geht es Dir?
„Etwas kränklich schwach in den Knochen. Als würde ich krank. Das ist das Wetter, das steckt mir in den Knochen.. Und der Fellwechsel. Ich würde alles für eine Schüssel Mash mit Leinsamen warm gefüttert geben. Das täte gut!
Und Zink fehlt gerade.“
Ich mache einen Bodyscan: Die Verdauung ist nicht ganz in Ordnung – Merlin würde es gut tun, wenn er 2-3 Wochen lang sein Futter mit Flohsamenschalen angereichert (feucht gefüttert) bekommen würde. Gern auch mit Leinsamen und Mariendiestel.
Wenn es danach nicht besser ist, bitte gern eine Akupunktur machen (Leber – Feuchtigkeit ausleiten).
Es zwickt links im Iliosakralgelenk. Und die Schultern pieksen – Merlin läuft zu vorhandlastig, dadurch sind die Schultern belastet. Seitwärts wegen des ISG laufen lassen – jedes Mal, wenn Du ihn holst immer mal wieder zwischendurch ein paar Tritte. Und wegen der Schultern helfen Massagen, um zu lockern und „dagegen arbeiten“, also auf die Hinterhand setzen durch Bodenarbeit, langsame Stangenarbeit, Ecken austreten lassen etc.
Sonst ist alles gut.
Emotional auch, frage ich.
„Ja, ich würde wie gesagt gern mehr tun und erleben, aber es geht mir gut.“
Silvias Botschaft: Ich danke Dir von ganzem Herzen, dass Du in mein Leben getreten bist und entschuldige mich für so manche Ungerechtigkeit meinerseits.
Merlin ist gerührt. Er hätte nicht erwartet, dass Du das so reflektierst.
Und er dachte auch, er würde dann immer vieles falsch machen. Das tat ihm gerade richtig gut.
Er wird ganz sanft.
„Ich gebe gut auf Dich acht. Wir haben noch vieles gemeinsam zu erleben und lernen. Darauf freue ich mich. Es kommen andere Zeiten und dann haben wir ganz viel Zeit. Obwohl ich es auch gut finde, wie es ist. Ich genieße die Zeit mit Dir. Mir geht es hier gut. Mach Dir um mich keine Gedanken. Ich habe hier auch alles im Griff.“
Botschaft an Silvia:
„So ganz genau kenne ich den Auftrag nicht, aber ich bin nicht umsonst in Dein Leben gekommen. Unsere Seelen sollen miteinander lernen. Ich bin gespannt darauf! Spürst Du es auch? Loslassen. Und Sein! Mehr kann ich im Moment dazu nicht sagen.
Danke, mir geht es gut hier!“
Ich bemerke, dass Merlin nun ausruhen mag und bedanke mich bei ihm für seine Kooperationsbereitschaft und Offenheit.
Dass Merlin sich Sorgen um mich macht, schreibt Silvia, das weiß ich und dass ich so abwesend bin, stimmt auch. Ja er ist ein Naturbursche und er liebt die Freiheit. Das mit der Abwechslung wird sich auch bald ändern. Ja es gibt eine große Tränkewanne auf der Weide und ich weiß, dass er gerne daraus trinkt. Diese Selbsttränken mag er gar nicht. Er liebt Möhren, die ich allerdings nicht so oft füttere, wegen Zucker. Seine rote Schüssel liebt er. Mash habe ich ihm noch nie gefüttert, Habe aber mit einer Kur vor zwei Wochen angefangen mit Leinsamen und Hanfsamen. Hagebutten bekommt er zurzeit täglich und sein Mineralfutter.
Wie schon erwähnt, das mit dem ausreiten ist im Moment nicht so drin. Wenn ich Teddy dabei habe, ist Merlin wirklich ein wahrer Schatz. Das was er da sagt, habe ich gefühlt.
Oh mein Gott das wünscht er sich wirklich? Na, da muss ich mir mal selbst in den Hintern kneifen und meine Angst zu überwinden. Ich bin ein totaler Angsthase was das betrifft. Im Dunkeln. Ich war vor einigen Jahren mit ihm und noch andern Reitern öfter mal im Dunkeln reiten, da hatte er wirklich viel Freude und ging auch sehr entspannt.
Silli, oh wie schön. Wow, das er das so wahrnimmt, dass ich Ahnung habe, aber nur durch ihn, er hat mir sehr viel beigebracht, vor allem das Umdenken. Ja ich fordere nie zuviel. Lernen tut er sehr schnell und das alles mit einer Leichtigkeit und spielerisch.
Ich kann ihn voll und ganz verstehen dass es er diese Abwesendheit meinerseits, beschäftigt. Im Grunde weiß er ja, dass es zurzeit nicht möglich ist. Ich werde in Zukunft meine Füße auf dem Boden spüren und ruhig atmen. Wie süß „sag ihr das mal“.
Na, dann werde ich gleich mal zusehen dass ich das Futter kaufe und ihn unterstütze. Auch werde ich ihn mit Akupressur Leber-Meridian unterstützen.
Du wirst es nicht glauben. Seit einiger Zeit mache ich jedes Mal, wenn ich bei ihm bin, auf der Weide Seitengänge. Er macht es schon von ganz alleine, sobald ich mich seitlich zu ihm stelle. Ja er läuft sehr vorhandlastig. Sobald ich wieder Zeit habe gehen wir das Problem an – mit der Schulter. Ach und noch was. Ich hatte das Gefühl, das ihm eine Akupressur- Matte gut tun würde und habe diese Matten bestellt, um eine Decke zu nähen. Hoffe, dass sie bald kommen.
Das ich das reflektiere, habe ich Merlin zu verdanken. Er ist mein Lehrmeister. Ich erinnere mich an eine Situation wo ich ihn zu Unrecht behandelt hatte. Da hat er mir das ganz genau gezeigt. Ich musste damals weinen….
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